Gedenkveranstaltung der Frauen Union im Riga-Wäldchen

11.12.2021

Am 10.12.2021 jährte sich der Tag der Deportation von 45 Juden aus Jüchen nach Riga zum 80. mal.

Um daran zu erinnern lud die Frauen Union Jüchen zu einer Gedenkstunde im Riga-Wäldchen ein.
Unter den über 30 Anwesenden war auch der Mitinitiator der Gedenkstelle, der ehemalige Gemeindedirektor Heinz Spelthahn. Der Rat der damaligen Gemeinde Jüchen hatte am 18. Juni 1998 die Gedenkstelle beschlossen.
Zu Beginn spielte der Gitarrist Thomas Oldenbürger eine Sarabande  von J.S. Bach. Danach berichtete Elisabeth Papeler-Schmitz, eine der damaligen Spenderinnen, wie sie und viele andere Spender am 12.12.1998, mit Unterstützung des Bauhofs die verschiedenen Bäume pflanzte. Damals wurden 128 Eichen, Linden, Buchen, Walnussbäume und Rosskastanien gepflanzt.
Die Vorsitzende Sandra Lohr blickte mit den Anwesenden zurück auf den 10.12.1941 und berichtete, wie die Menschen aus den Dörfern abgeholt, nach Düsseldorf gebracht wurden, dort eine furchtbare Nacht im Schlachthof zubrachten um dann in einen Zug verladen zu werden, der 61 Stunden nach Riga brauchen sollte.
Ihnen war gesagt worden, dass sie ins Ostland „umgesiedelt“ werden.
Mitglieder der Frauen Union Jüchen und die Landtagsabgeordnete Heike Troles verlasen dann die Namen und die Geburtsdaten der 45 deportierten Menschen. Nach einer Schweigeminute trug Raveena Babu zwei Lebensgeschichten von Frieda Frenkel und Walther Falkenstein vor.
Der Vorsitzende der Christlich-jüdischen Gemeinde Mönchengladbach, Armin Schuster übergab Lohr eine Flagge mit der Aufschrift „Auf das Leben“ und bedankte sich für die würdevolle Veranstaltung im mit Kerzen, Laternen und Lampen beleuchteten Wäldchen.
Die Vorsitzende bedankte sich bei den Anwesenden und versprach: „die Frauen Union Jüchen wird sich auch weiterhin mit verschiedenen Aktionen „Gegen das Vergessen“ einsetzten.“